Verschwörungsideologien als Radikalisierungsmotor. (Online)

Wissenschaftliche Perspektiven auf ein gesellschaftliches Phänomen: Seit Ausbruch der Corona-Pandemie beschäftigt das Thema Verschwörungsideologien Öffentlichkeit und Wissenschaft in einem besonders hohen Maße. Das ist vor allem der massiven Verbreitung von Verschwörungserzählungen rund um die Pandemie geschuldet. Dabei handelt es sich bei Verschwörungsideologien um nichts Neues, sondern um ein historisch gewachsenes, in der Gesellschaft tief verankertes Phänomen. Die Proteste gegen die Corona-Schutzmaßnahmen sind zu öffentlichen Plattformen für Verschwörungserzählungen geworden. Auch in sozialen Medien werden Verschwörungsideologien und Falsch-Nachrichten geteilt, immer wieder vermeintlich Schuldige benannt und Hass gegenüber konkreten Personengruppen geschürt. Während die Gewalt, die von den Corona-Protestierenden ausging, live zu verfolgen war, ist die Gewalt im digitalen Raum oftmals nur schwer greifbar. Terrorattentate wie in Buffalo (USA), Halle und Hanau machen jedoch nur überdeutlich, dass die Radikalisierungsspirale von Verschwörungsgläubigen nicht auf Demonstrationen endet.

In dieser Veranstaltungsreihe sollen aktuelle Erscheinungsformen von Verschwörungsideologien betrachtet werden. Verschwörungsideologien sollen als gesellschaftlicher Radikalisierungsmotor begriffen und analysiert werden:

Was passiert mit dem Glauben an Verschwörungserzählungen, wenn eine gesellschaftliche Krise abebbt und eine neue sich ankündigt? Was verbleibt von den Corona-Protesten auf der Subjekt- Ebene und wie manifestiert sich die Radikalisierung der Proteste auf gesellschaftlicher Ebene? Welche Rolle spielen online- und offline Bewegungen von Anhänger:innen im Hinblick auf Radikalisierung? Und welchen Stellenwert nehmen soziale Medien dabei ein? Gemeinsam mit Expert:innen aus der Wissenschaft wollen wir ins Gespräch kommen.

11. Januar 2023, 18:00 – 19:30 Uhr
Vortrag und Diskussion mit Prof. Monika Schwarz-Friesel (TU Berlin)
„Das Mittelalter meldet sich zu Wort: Verschwörungsfantasien 2.0 und Erkenntnisse aus der empirischen Antisemitismusforschung“

Mehr Infos und eine Möglichkeit, sich anzumelden, finden Sie hier.

Quelle: Amadeu Antonio Stiftung

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