Immer mehr Gärten fallen der Bauwut zum Opfer. Daher hat der Rat der Stadt Osnabrück einstimmig beschlossen: jeder Osnabrückerin und jedem Osnabrücker steht ein eigener Garten zu. Im Norden der Stadt auf dem Piesberg. Hier soll ein visionäres Gartenparadies mit Nutz-, Kunst- und Entspannungsflächen entstehen. Alle OsnabrückerInnen sind zu einer Besichtigungstour eingeladen, um sich ihre eigene perfekte Grünfläche auszusuchen. Das Publikum wird mitgenommen auf eine Reise durch unterschiedlichste Gärten bis über 257 Stufen hoch zur Felsrippe, begleitet von zwei Nymphen, einem Faun und weiteren seltsamen Gestalten, und landet in einer Geschichte voller mythologischer Anspielungen und überbordender Fantasie.
Seit nun 12 Jahren verwandelt das Piesberger Gesellschaftshaus unentdeckte Orte in eine offene Theaterbühne. Profis und Amateure agieren gemeinsam. Am Piesberg ist inmitten eines Industriekulturgeländes ein Kultur- und Landschaftspark entstanden, der von vielen Menschen besucht und genutzt wird. Rundherum haben Anwohner Privatgärten.
Was passiert, wenn private Gärten öffentlich werden? Und was passiert, wenn in einem öffentlichen Garten die Öffentlichkeit ausgesperrt wird? Fragen über Fragen wurden nach den Aufführungen diskutiert. Wieviel
privaten Rückzugsraum brauchen wir? Wieviel Wildnis gibt es überhaupt noch? Hier waren sich viele einig: Wir alle lieben wilde, ungebändigte Natur – aber gerne mit Parkbank und formschönen Mülleimern und an stillen Aussichtspunkten bitte schön einsam einen Espresso. Naturgenuss pur…
Weiteres unter: https://www.piesberger-gesellschaftshaus.de/
Imke Wedemeyer