Am Anfang stand ein Aufruf nach alten, abgelegten Koffern und ihren Geschichten, verschiedenen skurrilen, fast vergessenen Reisemitbringseln aus der ganzen Welt. Und sie kamen in Scharen. Rund 120 ausgediente Koffer fanden den Weg in die Brelinger Mitte. Und dann ging`s los. Schüler der Grundschule Brelingens und Teilnehmer von Workshops verwandelten die Koffer in einem kreativen Schaffensprozess in Abenteuerlandschaften, und Paralleluniversen. Dies gelang durch die Anregung des Künstlers Edin Bajrić. In Brelingen könnte man dann zu Pfingsten bei „Kultur im Dorf“ an vielen Stellen Kofferskulpturen finden. Koffer hingen in Bäumen oder türmten sich um Straßenlaternen. Der Koffer gefüllt, bemalt, sprechend, liegend, stehend – mal im Rudel, mal vereinzelt.
Und dann gab es da noch die Street-Theater-Performance unter der Leitung von Ursula Pehlke. Alle Darsteller transportierten Koffer. Alle zusammen waren sie „auf der Suche nach dem Hafen“. Sie fanden kein Meer in Brelingen, aber sie sahen den Fluss der Straße, den man überqueren musste. Die Besucher von „Kultur im Dorf“ wurden in dem Spielstrom mitgerissen – Gefühle des Ankommens, sich Verabschiedens und Wiederfindens wurden lebendig in Brelingen. Brelingen wurde zu einer Hafenmetropole ohne Hafen ohne Wasser, einzig das Rauschen des Meers, das Nebelhorn hinter den Hecken.
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Foto: Ursula Pehlke