Das Theaterpädagogische Zentrum der Emsländischen Landschaft e.V. stellt mit „heimat.los!“ ein Projekt vor, das eingreifen will in die aktuelle Lage der Geflohenen vor Ort. Mit den Mitteln der ästhetischen Bildung und unter dem Aspekt einer breit aufgestellten Teilhabe wird versucht, experimentelle Plattformen der Begegnung und der künstlerischen Recherche zu schaffen.
„Heimat ist da, wo du ankommst.“ Harald Volker Sommer (Leiter TPZ Lingen)
In der ersten Phase wird es mehrere Impulse geben: für Kinder bieten wir interaktive Clownsarbeit in Einrichtungen/Schule/Gemeinden an.
„Clowns lachen. Clowns weinen. Clowns sind neugierig und verrückt. Clowns brauchen keine Worte.“ Sandra Schüssler, Clownin
Für Jugendliche gibt es einen szenischen Schreib-Workshop zum Thema Spracherwerb/Heimat. Mit Methoden des Spiels, des Schreibens und Erzählens werden eigene Geschichten aufgearbeitet. Im radio.team berichten junge ReporterInnen vor Ort und mehrsprachig von den Veranstaltungen. Der Sendeplatz ist freigestellt beim Radio „Ems Vechte Welle".
In der zweiten Phase starten Recherche und Diskurs: im performativen Format eines sogenannten "DinnerCamps" werden anstehende Themen wie Heimat, Flucht und Gesellschaft künstlerisch untersucht. An einer gemeinsamen Tafel wird gegessen, gespielt, von "ExpertInnen des Alltags" vorgetragen und verhandelt. Es wird weiters ein szenisches "BarCamp" geben, in dem Refugees und Lingener BürgerInnen gemeinsam Bedürfnisse und Anliegen szenisch-gruppendynamisch befragen und Wünsche an eine gemeinsame künstlerische Arbeit herausarbeiten. Aus diesem "Barcamp" heraus sollen in der Folge innovative künstlerische Formate entwickelt werden. Das Experiment besteht darin, diese Formate selbst mit den Geflohenen zu (er)finden und ihre Traditionen, Erfahrungen und Sichtweisen in den künstlerischen Findungsprozess einzubeziehen.
Das weitgefasste Ziel ist, diese Arbeit in ein internationales Festival, dem Weltkindertheaterfest 2018 in Lingen, münden zu lassen und diese Initiative einer breiten internationalen Öffentlichkeit vorzustellen.
Foto: Roman Starke