Was bedeutet Zukunft und ist Zukunft gestaltbar? Diese Frage ist besonders für junge Erwachsene von großer Bedeutung. Die Bürgerschule hat dieses Thema gemeinsam mit Jugendlichen über mehrere Monate bearbeitet. Beteiligungsorientiert und ortsspezifisch – das waren die Säulen des Kunstprojekts. Der Ort war der Vorplatz des Stadtteilzentrum Nordstadt. 20 Teilnehmer*innen aus unterschiedlichen Herkunftsländern haben gemeinschaftlich einen ästhetischen Eingriff in den Platz entwickelt und realisiert.
Über mehrere Monate haben die beiden Künstlerinnen Ulla Nentwig und Katharina Sickert mit hauptsächlich jungen Erwachsenen im Stadtumfeld eine Bestandsaufnahme der Gegenwart vorgenommen. Mit zeichnerischen Wahrnehmungsübungen und in Gesprächen und Workshops wurden die unterschiedlichen Ebenen von Zukunft befragt, gesprochen, gefühlt, bearbeitet und sichtbar gemacht. Hierbei entstanden 45 künstlerische Keramikplatten, die als individuelle Zeit_Anlagen auf dem Platz verlegt wurden. In diesen Platten spiegeln sich die kulturellen und individuellen Unterschiede und auch die vielen Übereinstimmungen der jungen Menschen wider.
Durch die ästhetische Veränderung und eingebrachte Eigenleistung ist ein sichtbares Zeichen von Gemeinsinn und gleichzeitiger individueller Verortung entstanden. Seit der feierlichen Eröffnung im Oktober 2017 wurde die öffentliche Nutzung des neu gestalteten Vorplatzes erfolgreich angeregt und an die historische Entwicklung eben dieses Standortes angeknüpft.
Weiteres unter: http://www.buergerschule-hannover.de/
Text: Sabine Schultz (Projektleiterin)
Foto:24:zwoelf Gerd Kösters