Q oder wie die Reformation nach Oldenburg kam - Kulturetage - Oldenburg

In Kooperation mit dem Lokalsender O1 hat die Kulturetage Oldenburg eine Serie gedreht, die Elemente des Romans „Q“ von Luther Blissett aufgreift, aber in deren Mittelpunkt die historischen Geschehnisse der Reformation in Oldenburg zwischen 1517 und 1536 stehen. Die jungen Oldenburger Grafen, insbesondere Anna und Christoph, sowie die beiden Theologen Ummuis und Renzelmann, die die Reformation in Oldenburg durchsetzen, stehen im Zentrum dieser Serie.

Uns interessierte vor Allem die Verbindung von damals zu unseren aktuellen gesellschaftlichen Problemen. Neben den Filmaufnahmen gab es eine Reihe von Theateraktionen in der Fußgängerzone. Sie schlugen den Bogen von Luther zu uns, indem sie aktuelle Elemente in die Filmhandlung einbrachten oder ergänzten.

Ein Beispiel: bei der Aktion “Variationen eines Anschlages” gab es mehrere Walkacts, in denen auf aktuelle Missstände aufmerksam gemacht wurde. So wie Luther seine Thesen an die Kirchentür anschlug (egal, was die Historiker dazu sagen), so wurden an verschiedenen Orten in der Fußgängerzone ›Kirchentüren‹ aufgestellt und ›Thesen‹ angeschlagen, um über die heute notwendigen Veränderungen zu diskutieren. Auch bei den Dreharbeiten zum Film spielten derartige Verbindungen eine wichtige Rolle. Es war Ziel möglichst viele Oldenburger*innen in die Entstehung des Films einzubeziehen. Viele zentrale Rollen wurden nicht mit Profis besetzt

Die Serie ›Q‹ besteht aus einer Reihe von kleinen Filmszenen, die, die Geschichte von Menschen aus Oldenburg zur Reformationszeit nachvollziehbar machen. Diese kleinen Geschichten münden immer wieder in Großaktionen, die mit vielen Menschen in Form von Theateraktionen entstanden sind und die Filmebene verlassen bzw. ergänzen. Die Oldenburger*innen „erinnern sich an ihre Geschichte“, indem sie diese erfinden und selbst spielen. Nicht immer wurden wir diesem soziokulturellen Anspruch gerecht, aber es bleibt festzuhalten: Die Dreharbeiten waren immer mehr als Dreharbeiten. Für den Pastor der Lambertikirche war von allen 500 Jahr-Projekten dies eindeutig das Spannendste - obwohl es nicht von der Kirche inszeniert war.

Weiteres unter: https://www.kulturetage.de/

© Foto und Text: Bernt Wach

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