Ein LAK-Frauen-Theater mit Musik von Christine Schmidt
Für das Wahlrecht haben Frauen vor 100 Jahren gestritten. Sie kämpften für Teilhabe an Politik, Bildung und Wirtschaft und riskierten Ausgrenzung, wirtschaftlichen Ruin und Gefängnis für ihre Ideale. Das Theaterstück „Keine Wahl ist keine Wahl!“ fragt, was von diesem Kampf geblieben ist, was erreicht wurde und wie die Frauen der
ersten Stunde das Frauenleben heute beurteilen würden?
Anlass
1919 sprach Marie Juchacz als erste gewählte Frau im Deutschen Reichstag. Sie machte deutlich, dass die Aufhebung einer Benachteiligung kein Geschenk der Männer ist, für das Dankbarkeit zu erwarten wäre, sondern die selbstverständliche Aufhebung eines bisherigen Unrechts. Gleichzeitig spricht sie die Hoffnung aus, dass nun für Frauen alle Wege offenstehen, die ihnen zustehende Gleichwertigkeit zu erlangen. 100 Jahre später ist es Zeit für ein Resümee.
Die Geschichte
Die Autorin, Christine Schmidt, hat Leben von Frauen der letzten 100 Jahre in Bezug auf die staatlichen und gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen recherchiert. Die Ergebnisse fließen in die fiktive Geschichte einer Nacht der Journalistin Judith Hensler ein. Diese steht kurz vor dem Abgabetermin eines wichtigen Berichts zum Thema „100 Jahre Frauenwahlrecht“. Weil sie an der Unmenge an Informationen verzweifelt und keinen roten Faden findet, erscheinen nachts in ihrem Büro Frauen der Historie, Schutzengel der Emanzipation und ein Chor des Geschlechterkampfes um ihr zu helfen.
Die Akteurinnen und Akteure
Rund 60 Mitwirkende aller Altersklassen zeigen auf eindrucksvolle Weise, was Soziokultur im Bereich der kulturellen und politischen Bildung leisten kann.
Sie schlüpfen in historische Frauenrollen, erlernen Lieder und Musik aus 100 Jahren und setzen sich so auf unterhaltsame Weise, mit viel Spaß aber auch Disziplin mit Geschichte und Gesellschaft damals und heute auseinander.
Die LAK zeigt 8 Aufführungen von „Keine Wahl ist keine Wahl“ im Oktober und November in Ostfriesland und Oldenburg. www.lak.de
Text: Christine Schmidt
Foto: Albert Meyer