Aussicht: Ottoplatz – Faserwerk, KulturFabrik Hildesheim

Aussicht: Ottoplatz – Faserwerk, KulturFabrik

Direkt am Ottoplatz, in der Nordstadt Hildesheims ist dort, wo bisher die Ladenräume leer standen, mittlerweile ein lebendiger Kommunikationsort mit offenen Werkstätten, Kursprogramm und einem Secondhandladen entstanden.

Im Faserwerk treffen sich Anwohnende mit Studierenden, Großeltern mit Kindern, Eltern mit Passanten – gesprochen wird viel, manchmal auf verschiedenen Sprachen. Im Laden wird gestöbert, der Tee kocht im Samowar. Aus alter Kleidung werden neue Leiblingsstücke genäht. Mit den Kameras der Großeltern wird analog fotografiert. Im Siebdruckbereich entstehen individuelle Designs und finden ihren Weg auf selbstgenähte Beutel. Und wenn der Zero-Waste-Workshop auf dem Plan steht, werden Kräuter gemahlen und eigene Produkte erstellt. Es ist also eine ganze Menge los im Faserwerk.

Noch spannender wird es, wenn wir die Türen weit öffnen und auf den Ottoplatz oder in die Nordstadt wandern. Wenn die Sonne scheint, laden Bänke und Tische ein sich zu setzen und den ansonsten als Transferort genutzten Platz als Lebensraum und Begegnungsort zu begreifen. Das, was im Faserwerk passiert, wandert dann als mobile Aktion nach draußen. Für Aktionstage schließen sich uns andere Akteur*innen an und dann sind auch mal 350 Personen unterschiedlichster Herkunft zusammen und leben, spielen, essen, trinken, nähen, drucken, machen Kunst und spinnen gemeinsam Ideen und Konzepte wie der öffentliche Raum genutzt werden kann. Ideen hierfür gibt es viele - einige wurden in Bauworkshops bereits umgesetzt. Noch sind die Sitzgelegenheiten und Kunstobjekte auf dem Platz meist temporär, das Faserwerk und den Ottoplatz als Ort der Begegnung zu begreifen und die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, ist aber schon fest verankert im Bewusstsein der Menschen. Denn wenn aus öffentlichem Raum – Lebensraum wird, und ein Miteinander entsteht, dann wird ein Stadtteil lebenswert und aus Nachbarschaft Freundschaft.

Weitere Infos unter: www.faserwerk.info

Text: Jana Kegler

Foto: Paula Nitsche

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