Heimat auf der Haut
Erste Blaudruck- & Fachwerk Modeschau auf dem Einbecker Marktplatz
In der pittoresken Fachwerkstadt Einbeck zieht die Kreativität durch die Straßen, wenn Bau- & Kulturerbe Beine bekommen. Die Kulturschaffende und Künstlerin Patricia M. Keil hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen für die lokalen Schätze zu begeistern. Sie lässt den Fachwerkmotiven der Stadt förmlich Beine wachsen. Schnitzkunst vergangener Zeiten, wie beispielsweise Einbecks urigen Neidköpfe, werden aufgegriffen und beherzt auf Kleidern und coolen Accessoires platziert. Die bisher einzigartige Darstellung von Baukultur in tragbarer Form wird zum Sinnbild für ein kreatives Um- und Querdenken. Eine Transformation von Sichtweisen und Denkstrukturen begeistert. „Durch ihre kunstvollen und teils einzigartigen Motive fesseln mich unsere Einbecker Fachwerkhäuser immer wieder auf’s Neue. Jetzt finden sich Muschelrosetten auf Kleidern und Fachwerkbalken auf Taschen wieder, wodurch es gelingt, neugierige Blicke auf sie zu ziehen.“ so Fachwerkkünstlerin Patricia M. Keil. Nicht weniger leidenschaftlich setzt sie sich für die generationsübergreifende Wahrnehmung des Blaudruck-Handwerks ein und initiierte die erste Blaudruck-Modeschau der Region.
Am 19. Juni bekamen die Besucher des 2. FachwerkKultursommer in Einbeck einen ziemlich frechen und extravaganten Anblick, als goldene Inschriften Bustiers und Fachwerkgamaschen die Knöchel der Models kleideten. Monatelang wurde mit ortsansässigen Designern wie DetlofDesign und dem Label „craftarttextile“ der Firma Reichenbauch Wirkstoffe das cross-innovation-Potenzial des Blaudrucks ausgeschöpft. „Die Zukunft des Blaudrucks liegt in den Händen der Werkstätten, die diese Technik über Jahrhunderte bewahrt haben, und in denen der jungen Kreativen, die sie neu entdecken.“ Diese Worte von Frau Prof. Dr. Maria Böhmer (Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission) die bei der Verleihung der Auszeichnung zum immateriellen Kulturerbe vorgetragen wurden, verstehen die Konzert-& Kulturfreunde Einbeck e.V. als Trägerverein des Blaudruck-Jahres als Ansporn und auch als mit Leidenschaft angenommene Herausforderung. Es wurde upgecycelt, aus Tischdecken wurden Kleider, freche junge, noch nie dagewesene Designs sind entstanden, die überrascht und begeistert haben.
Kreative Menschen sind weiterhin dazu aufgerufen, ihre Ideen für den Erhalt und die Entwicklung des Blaudrucks in einer stetig zu entwickelnden „Offenen Werkstatt“ Gesicht zu verleihen, hier lädt das BlaudruckLAB in der DruckerBande zum Experimentieren ein. Es soll attraktiv und vor allem auch einfach sein, sich mit dem Handwerk auszuprobieren. „Eine experimentelle Produktivität lässt sich in offenen Kreativräumen förmlich provozieren.“ stellt Patricia M. Keil beim Blick auf das bereits Erreichte erfreut fest.
Weitere Infos: www.druckerviertel.de/event/offene-werkstatt-blaudrucklab
Mehr zum Blaudruckjahr: www.druckerviertel/blaudruckjahr
Quelle: Konzert-& Kulturfreunde Einbeck e.V.
Text: Patricia M.Keil