Pressemitteilung
Hannover, 30. Oktober 2024
Die von den Ratsfraktionen der SPD, CDU und FDP veröffentlichten Kürzungsvorschläge für den Doppelhaushalt 2025/2026, die eine Reihe von Vereinen und Institutionen empfindlich treffen würde, stoßen bei der Vereinten Kultur Hannover auf großes Unverständnis. Nachdem die hannoverschen Kulturschaffenden die Pandemie und die Energiekrise überstanden haben, befinden sich die Kultureinrichtungen und Akteur*innen finanziell bereits aktuell am absoluten Limit. In dieser Situation keine Erhöhung der Zuwendungen zu bekommen, wie ursprünglich im Kulturentwicklungsplan der Stadt Hannover vorgesehen, bedeutet bereits eine praktische Kürzung der Mittel und Möglichkeiten.
Nach der Veröffentlichung der Kürzungspläne herrscht aktuell große Verunsicherung in der Freien Kulturszene, da niemand weiß, was noch folgen wird. Einige Betroffene sind zutiefst geschockt, denn die geplanten Einsparungen führen ganz konkret dazu, dass gewachsene Strukturen unwiderbringlich zerstört werden: „Die geplanten Kürzungen greifen die Strukturen von Vereinen und Institutionen an, die sich mit viel Engagement und Ehrenamt für Kunst, Kultur und eine diverse Stadtgesellschaft in Hannover einsetzen. Das muss verhindert werden“, meint Martina Ketterer
von der Agentur für kreative ZwischenRaumNutzung e.V. „Für uns als kleinen, gemeinnützigen Verein bedeuten die Vorschläge ganz konkret die Streichung von Personalstellen.“
„Die freie Szene arbeitet für eine vielfältige, kulturelle, soziale und lebenswerte Stadt, dazu braucht es aber mehr finanzielle Unterstützung und keine Kürzungen“, sagt Justin Laura Hahn aus dem Sprecher*innenrat der Vereinten Kultur. „Es kann nicht sein, dass wir unsere ganze Kraft, Energie und Kreativität für die bloße Existenzsicherung aufwenden müssen, dann bleibt für die eigentliche und so wichtige kulturelle Arbeit keine Zeit mehr.“
Erst vor einem dreiviertel Jahr hatte die Vereinte Kultur Hannover gemeinsam mit dem Bündnis „Investieren statt kaputtsparen“ einen Teilerfolg gegen Sparpläne im
Haushaltskonsolidierungskonzept erreicht und Kürzungen im Zuwendungsbereich abgewendet. Oberbürgermeister Belit Onay und Kämmerer Axel von der Ohe hatten damals versichert, dass die Rücknahme der Kürzungen „auch ein Ausdruck von Wertschätzung und Anerkennung“ der Kulturschaffenden sei.
Die Freie Kulturszene Hannovers wird die angekündigten Kürzungen nicht hinnehmen und gemeinsam mit den Bündnispartner*innen aus den Bereichen Jugend und Soziales weiter aktiv dagegen protestieren. Weitere Infos folgen!
Quelle: vereintekultur.de